Ein neues Teichgelände für die Jagdhundeausbildung
Geprüft brauchbare Jagdhunde sind die wesentliche Voraussetzung für eine waidgerechte Jagdausübung. Hierzu müssen die Hunde unter anderem für ihre Arbeit im Wasser intensiv ausgebildet werden. Um dies zu realisieren braucht es geeignete Gewässer, die den Anforderungen der Prüfungsordnung des Jagdgebrauchshundeverbandes genügen müssen. Mit dem, am Sonntag den 1. September 2024, eingeweihten neuen Teichgelände der Kreisjägerschaft Gütersloh, konnte eine solche Möglichkeit geschaffen werden.
Zum Tag des offenen Teichgeländes, der offiziellen Eröffnung, kamen fast 400 Jägerinnen und Jäger, Freunde des Jagdgebrauchshundewesens, Nachbarn sowie Vertreter der Gemeinde Herzebrock-Clarholz, des Kreises Gütersloh und des Landesjagdverbandes NRW. Sie nutzten die Gelegenheit das neue Teich- und Vorbereitungsgelände zu erkunden, sich einen Eindruck von Jagdhunden während deren Wasserarbeit zu verschaffen und bei kühlen Getränken und Bratwurst intensive Gespräche zu führen. Die Veranstaltung wurde vom Jagdhornbläsercorps Hubertus Wiedenbrück, unter der Leitung von Hubertus Lüning, musikalisch untermalt.
Der Vorsitzende der Kreisjägerschaft, Ralf Reckmeyer, berichtete in seiner Eröffnungsrede von dem langen und zum Teil hindernisreichen Weg, der letztlich zur Vollendung des neuen Übungsgeländes führte. Der Plan zur Schaffung eines neuen Geländes zur Hundeausbildung wurde bereits im Jahr 2020 gefasst. Es gelang nach intensiver Suche eine geeignete Fläche in Herzebrock-Clarholz zu finden. Zur Umsetzung des Plans mussten jedoch viele bürokratische Hürden überwunden werden. So waren zahlreiche Abstimmungsgespräche mit den unterschiedlichen Fachbereichen der Kreisverwaltung, der örtlichen Jagdgenossenschaft, den Jagdpächtern sowie den Nachbarn und der Faltbootgilde am anderen Ufer der Ems erforderlich.
Die Finanzierung des Vorhabens konnte zu großen Teilen aus Mitteln der Jagdbeitrages, welcher seit 2021 vom Landesjagdverband NRW eingezogen und verwaltet wird, sichergestellt werden. Der im September 2021 gestellte Antrag wurde im April 2022 bewilligt, so dass 80 % der entstehenden Kosten aus diesen Mitteln gedeckt waren. Mehr als 1000 freiwillig geleistete Arbeitsstunden von Mitgliedern aus der Kreisjägerschaft Gütersloh verdeutlichen das hohe Interesse im Sinne des Jagd- und Naturschutzes. Ralf Reckmeyer dankte allen Handwerkern, Spendern sowie Helferinnen und Helfern für ihr eingebrachtes Engagement bei der Umsetzung dieses Vorhabens. Ein besonderer Dank galt hierbei der Eigentümerfamilie des Geländes.
Insgesamt wurden an dem Teich mehr als 900 Schilfpflanzen ausgebracht, um so die natürliche Entwicklung zu einem deckungsreichen Gewässer zu forcieren. Um den natur- und landschaftsschutzrechtlichen Anforderungen auf Basis der vorliegenden Genehmigungen gerecht zu werden, wurden darüber hinaus mehr als 1000 heimische Bäume und Sträucher auf dem gesamten Areal neu gepflanzt.
Nach der Fertigstellung ist nun ein neues und bereits von zahlreichen Wildtieren gut angenommenes Biotop für verschiedene Wasservögel entstanden. Es ist damit nicht nur eine neue Möglichkeit zur Jagdhundeausbildung, sondern auch ein wertvoller Beitrag zum Naturschutz geschaffen worden.
Stellvertretend für den Landesjagdverband NRW gratulierte Berthold Antpöhler der Kreisjägerschaft Gütersloh für die erfolgreiche und zielstrebige Umsetzung ihres Vorhabens, welche er nicht zuletzt der außergewöhnlich hohen Einsatzbereitschaft vieler Mitglieder zuschrieb. Dabei bezeichnete er das Vorhaben als ein Musterbeispiel für ein gemeinsames gesellschaftliches Engagement im Sinne von Flora und Fauna. Er betonte zudem noch einmal die Bedeutung gut ausgebildeter Jagdhunde für die waidgerechte bzw. tierschutzgerechte Jagdausübung, besonders in Zeiten in denen die Jagd immer wieder auf den gesellschaftlichen Prüfstand gestellt wird.