Mitgliederversammlung der Kreisjägerschaft am 26.04.2024


Am Freitag 26.04.2024 trafen sich die Mitglieder der Kreisjägerschaft Gütersloh im Jägerhof in Harsewinkel zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung. In ihrem Grußwort zeigte sich die Bürgermeisterin der Stadt Harsewinkel Sabine Amsbeck-Dopheide erfreut darüber, dass dieses Treffen auch in diesem Jahr erneut in Hasenwinkel stattfindet. Sie sieht darin ein Zeichen der Verbundenheit mit den Jägerinnen und Jägern, besonders in einer Region die sich weniger durch dichte Wälder als vielmehr durch weite Felder und Wiesen auszeichnet. Aus ihrer Sicht ist die Jagd eine wichtige Ergänzung zur landwirtschaftlichen Nutzung. Die Stadt förderte in der Vergangenheit die Anschaffung einer Wärmebildrohe. Sabine Amsbeck-Dopheide dankte in diesem Zusammenhang den freiwilligen Helfern für ihren Einsatz bei der Kitzrettung. Der stellvertretende Landrat des Kreises Gütersloh Thorsten Schmolke unterstrich in seinem Grußwort die Bedeutung der Arbeit der rollenden Waldschule als wichtigen Beitrag zur Vermittlung der Natur an Kinder gegen die Entfremdung und für ein gesundes Naturverständnis. Er lobte den guten Dialog des Kreises mit der Jägerschaft in Veranstaltungen und Gremien. Als wiederholt gern gesehener Ehrengast der Mitgliederversammlung richtete der Bundestagsabgeordnete Ralph Brinkhaus ebenfalls ein kurzes Grußwort an die Kreisjägerschaft. Er komme gern, auch als Zeichen der Wertschätzung für die Leistung der Jägerinnen und Jäger.

Foto veränderter Vorstand v.l.n.r.: Marc Wortmann (Schatzmeister), Rolf Bellmann (neuer stellv. Vorsitzender, Ulrich Bultmann (ausscheidendes Vorstandsmitglied), Ralf Reckmeyer (KJS Vorsitzender)

Seinem Jahresbericht begann der Kreisvorsitzende Ralf Reckmeyer mit der positiven Entwicklung der Mitgliederzahlen. Seit 2019 stieg die Anzahl der Mitglieder unter Berücksichtigung aller Neuaufnahmen Kündigung und Todesfall um insgesamt 49 Personen auf heute 2130 Mitglieder. Besonders das Angebot der jährlichen Kurse zum Erwerb des Jagdscheins trägt offenbar deutlich zu dieser positiven Mitgliederentwicklung bei. Auch der, im Oktober dieses Jahres beginnende neue Jägerkurs, ist bereits ausgebucht. Mit Stolz berichtete Reckmeyer von den Aktivitäten der Kitzrettung in den verschiedenen Hegeringen des Kreises. Im letzten Jagdjahr konnten insgesamt 1.364 Kitze vor dem Mähtod gerettet werden. Im Kreis Gütersloh sind derzeit 23 Wärmebilddrohnen im Einsatz. Eine solche Anzahl innerhalb eines Kreises ist nicht nur landes- sondern auch bundesweit einmalig. Ein ernstes Thema im Zusammenhang mit der Jagdausübung ist die sichere Aufbewahrung der Jagdwaffen. Diesbezüglich gibt es nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichtes in vielen Fällen die Notwendigkeit, zur Nachrüstung der privaten Waffentresore. Ralf Reckmeyer berichtete hierzu von einer guten konstruktiven Zusammenarbeit zwischen der Kreispolizeibehörde und der Kreisjägerschaft Gütersloh. Mit besonderem Stolz konnte Ralf Reckmeyer über die bauliche Vollendung des neuen Vorbereitungs- und Teichgeländes für die Jagdhundeausbildung berichten. Dieses, unter anderem aus Fördermitteln aus der Jagdabgabe finanzierte Projekt, blieb durch den engagierten Arbeitseinsatz der Jägerinnen und Jäger sowie durch Spenden deutlich unter dem ursprünglich veranschlagten Kosten.

Einige verdiente Mitglieder der Kreisjägerschaft wurden auf der Veranstaltung besonders geehrt. Mit der LJV-Verdienstnadel in Bronze wurde ausgezeichnet Johannes Bröker (Hegering Schloss Holte – Stukenbrock) und Markus Paschedag (Hegering Herzebrock-Rheda). Das DJV-Verdienstabzeichen in Bronze erhielt Frank Flottmann (Hegering Versmold), Hans Holub (Hegering Rietberg), Heinrich Piepenbrock (Hegering Verl) sowie Klaus Tophinke (Hegering Herzebrock-Rheda). Für seinen Einsatz bei der Kitzrettung wurde Moritz Meyer (Hegering Versmold) mit der Naturschutzplakette in Bronze ausgezeichnet. Für die aktive Pflege des jagdlichen Brauchtums und des Jagdhornblasen wurden mit der Bläsernadel in Silber ausgezeichnet Hubert Benkhoff (Rietberg), Josef Breische (Herzebrock-Rheda), Johannes Müller (Verl) und Hans Niemann (Rietberg).

Diesen 27 Jagdscheinabsolventen überreichte der Kreisvorsitzende Ralf Reckmeyer am 27. April 2024 ihr Prüfungszeugnis

Im Vorstand der Kreisjägerschaft kam es zu einem Wechsel. Der bisherige stellvertretende Vorsitzende Ulrich Bultmann schied aus dem Vorstand aus. Ralf Reckmeyer bedankte sich für seine langjährige engagierte Vorstandsarbeit. Er war seit 2002 in verschiedenen Funktionen im Vorstand der Kreisjägerschaft Gütersloh tätig. Er erfüllt zukünftig die Aufgabe des Kreisjagdberaters. Als neuer stellvertretender Vorsitzender wurde Rolf Bellmann aus Harsewinkel einstimmig zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Der Schatzmeister der Kreisjägerschaft Marc Wortmann wurde durch Abstimmung in seinem Amt bestätigt. Der Vorstand wurde zusätzlich um 3 Beisitzer erweitert. Dabei wurden Christian Barkey und Frank Flottmann in ihrem Amt bestätigt. Als neue Vorstandsbeisitzer wurden gewählt Annegret Fronemann, Moritz Meyer und Niklas Wolf.

Ulrich Bultmann stellte dann die, von den einzelnen Jagdrevieren an die untere Jagdbehörde gemeldeten Strecken aus dem Jagdjahr 2023/24 vor. Diese geben Hinweis auf die Entwicklung des Wildbestandes im Vergleich zu den Vorjahren. Hier zeigte sich vor allem ein weiteres leichtes Wachstum des Rehwildbestandes mit der Folge einer ebenfalls leicht ansteigenden Häufigkeit von Wildunfällen. Während sich der Bestand von Feldhasen weitgehend stabilisiert hat, ist ein deutlicher Schwund bei den Wildkaninchen zu erkennen. Ebenso zeigen sich leichte abnehmende Streckequoten bei Fasanen, Stockenten und Ringeltauben. Auch die Anzahl der erlegten Füchse hat sich seit 2020 kontinuierlich verringert. Demgegenüber zeigen sich in den letzten 4 Jahren aber annähernd gleichbleibend hohe Quoten bei Wildgänsen, Rabenkrähen, Steinmalern, Waschbären und Nutria.

Zum Abschluss der Mitgliederversammlung zeigte Andreas Leppmann, vom Jagdwaffenhersteller Blaser, Möglichkeiten und Grenzen der Verwendung bleifreier Schrotmunition aus älteren Jagdwaffen auf. Dieses Thema ist derzeit besonders relevant, da aufgrund einer EU-Verordnung die Verwendung von Bleischroten in der Nähe von Feuchtgebieten verboten wurde. Dies macht die Nutzung geeigneter alternativer Schrotmunition in der überwiegenden Zahl der Jagdreviere notwendig. Inwieweit diese aus bereits vorhandenen Flinten verschossen werden kann, war Inhalt dieses Gastvortrags.

Wichtige Termine:
Landeswettbewerb Jagdhornblasen am 25.-26. 05. 2024 in Borken-Marbeck

Landesjägertag am 08.06.2024 in Ahlen

Informationsveranstaltung zum Thema Waffenaufbewahrung im Kreishaus Gütersloh am 25. September 2024, 19:00 Uhr. Anmeldung erforderlich!

Nächste Mitgliederversammlung der KJS, Termin noch offen.